Diese Zahl macht schon stolz. Über 600 Besucher lauschten dem Frühjahrskonzert am vergangenen Samstag in der Kulturhalle Meerholz. Das Jugendorchester bedankt sich bei allen Beteiligten, besonders bei seinen Dirigenten für den unermüdlichen Einsatz, die Musikerinnen und Musiker sowie alle Helfer hinter den Kulissen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben.
Die Kritik überlassen wir wir üblich der Lokalpresse. Eine Bildernachlese finden Sie HIER.
Monumentale Melodien (GNZ vom 26. März 2019)
Jugendorchester Meerholz-Hailer entführt mehr als 600 Zuhörer in die Hochkulturen des Abendlandes
Gelnhausen-Meerholz (jol). Mehr als 600 begeisterte Besucher erlebten am Samstagabend das Frühlingskonzert des Jugendorchesters der katholischen Kirchengemeinde Meerholz-Hailer in der Kulturhalle. Mit einem besonderen Ausflug zu den „Hochkulturen des Abendlandes“ sorgten die rund 80 Musiker unter der Regie der beiden Dirigenten Jens Weismantel und Philip Bräutigam für stehende Ovationen.
Mit „Glenn Beats The Battle Of Jericho“ verwöhnte das Stammorchester seine begeisterten Zuhörer mit einer besonderen Zugabe. In flottem Bigband-Swing mit bekannten Spiritual-Melodien ging ein außergewöhnlicher Ausflug in vergangene Zeiten zu Ende. Unter dem Thema „Hochkulturen des Abendlands“ hatten die Musiker beeindruckende Melodien zu bekannten Helden und Sagen zusammengestellt.
„Wir wollen beim Wettbewerb des sechsten Deutschen Musikfests in Osnabrück in der Oberstufe antreten“, hatte Ellen Dörr zu Beginn verraten. Das Pflichtstück „Satiric Dances“ war der perfekte Auftakt. „Macht euch das Werk zu eigen“, zitierte Moderator Manuel Neumann zum zweiten Stück für Osnabrück, „Tore der Sonne“, den Komponisten Rolf Rudin, der aus Bruchköbel stammt und sich freute, bei dem Probenwochenende zu erleben, wie Musiker aus seinen Noten eine lebendige Aufführung gestalten. „Tore der Sonne“ ist dem wohl beeindruckendsten Denkmal der Jungsteinzeit gewidmet: „Stone-henge“. Der erste Teil endete mit einem Ausflug ins alte Rom und zu den gallischen Kriegen. Obwohl bei „De Bello Gallico“ am Ende der Schrecken des Krieges deutlich wurde, wurde durch die Musik auch klar, dass die Überlebenden ihre Rückkehr vom Schlachtfeld feierten.
Der zweite Teil des Abends begann mit dem wohl bedeutendsten Marsch der Operngeschichte. Mit „Aida“ gelang der schwungvolle Start zu weiteren Abenteuern. Die führten zum römischen Festtag „Saturnalia“ und ließen auch den entflohenen Sklaven „Spartacus“ nach den Klängen einer sowjetischen Ballettmusik aus den 1950er Jahren zum Leben erwecken. Die Herausforderung, die Klappen und Ventile tanzen zu lassen, wurde auch in der Neuzeit in Noten geschrieben. Eine davon ist „The Sand Volcano“, das durch den Film „Die Mumie“ 1999 berühmt wurde. Der Sand der ägyptischen Wüste schien durch die Kulturhalle zu fegen.
Unter den Helden des Abendlandes durfte „Ben Hur“ nicht fehlen. Die Geschichte, die durch Schauspieler Charlton Heston berühmt wurde, ist trotz Hollywoods Künsten nicht unbedingt geschichtlich relevant. Umso mehr ist es aber die Filmmusik, die zu diesem Werk entstanden ist und die einen fulminanten Schlussakkord setzte.
Im Wechsel führten Philip Bräutigam und Jens Weismantel den Taktstock und freuten sich, nicht nur ein in Gänze ausgezeichnetes Orchester, sondern auch viele hervorragende Solisten führen zu dürfen. Die beiden Dirigenten sorgten dafür, dass sich genau das zu dem besonderen Klangbild vermischte, das das Jugendorchester Meerholz-Hailer in der Region bekannt gemacht hat.
Der Auftakt des Abends gehörte dem Schülerorchester, das Philip Bräutigam leitete. Es hob gemeinsam mit Herakles, der später in Rom als „Hercules“ bekannt wurde, die Schätze der „Treasures Of The Ancient Earth“. Vergessen wurden auch nicht die Kelten, die im Übergang zur Bronzezeit von Irland aus im westlichen Europa siedelten und als „Gallier“ auch Julius Caesar beeindruckten.
Daniel Egold bedankte sich zum Abschluss bei allen, die geholfen hatten, ein so tolles Konzert auf die Beine zu stellen. Mit dem Erfolg der beiden Wertungsstücke, an denen in den kommenden Monaten weitergefeilt wird, hoffen alle, sich in der Oberstufe des Wettbewerbs beweisen zu können. Fördernde wie aktive Mitglieder sind in den Reihen des Jugendorchesters immer herzlich willkommen.