1. Dezember 1964: Gründung der Jugendkapelle
In der noch relativ jungen, 1959 gegründeten, Kirchengemeinde Maria Königin Meerholz-Hailer kam schon recht bald der Wunsch auf, Gottesdienste durch einen Bläserchor musikalisch mitgestalten zu lassen. Da der Gemeindepfarrer Anton Kowalewski selbst leidenschaftlich gerne zum Tenorhorn griff, war ihm dieses Projekt von Anfang an Herzensangelegenheit und so kam es am 1. Dezember 1964 im Jugendraum – dem heutigen Pfarrsaal – zur Gründungsversammlung der Jugendkapelle. Die damaligen Messdiener Gerhard Franz, Gerhard Hickl, Wolfgang Schnabel, Günter Simon, Reinhard Simon, Helmut Steitz und Winfried Wickert begannen unter der Anleitung des Gründungsdirigenten Josef Partsch ihre musikalische Ausbildung an eigens für sie von der Kirchengemeinde angeschafften Instrumenten. Bereits am ersten Abend erklangen die ersten Töne der neuen Kapelle.
1965: Erste Auftritte zu Fronleichnam und am Pfarrfamilienabend
Am 17. Juni 1965 präsentierte sich das junge Ensemble erstmals der Kirchenöffentlichkeit. Die Prozession zu Fronleichnam begleiteten sie verstärkt durch die Feuerwehrkapelle Lützelhausen, die ebenfalls von Josef Partsch dirigiert wurde. Zum 1. Juli 1965 erfolgte der Beitritt zum hessischen Musikverband und dank der stetig wachsenden Zahl der Musiker auf 20-25 konnte die Kapelle bereits am 20. November 1965 aus eigener Kraft den Pfarrfamilienabend mitgestalten.
1970: Fünfjähriges Jubiläum
Das erste größere Fest, das die Jugendkapelle veranstaltete, war das Jubiläumskonzert am 18. April 1970, bei dem im Saal des Gasthauses „Goldener Hirsch“ in Meerholz insgesamt 8 Kapellen mitwirkten. Das Resümee der Veranstaltung formulierte Pfarrer Kowalewski mit den Worten „es war ein wohlgelungenes Fest und eine Werbung für die Volksmusik.“
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1974/1975: Zehnjähriges Jubiläum
Die Zusammenarbeit mit anderen Kapellen der Region wurde auch in den darauf folgenden Jahren fortgesetzt. So traten zum Beispiel am 25. Mai 1974 die Jugendkapelle, die Feuerwehrkapelle Lützelhausen, die Volksmusikkapelle Hailer und der Musikverein Euterpe nacheinander auf die Bühne, um beim Volksmusikabend in der Turnhalle Hailer die Zuhörer zu unterhalten.
Dies war jedoch nur ein erster Vorgeschmack auf das große Jubiläumsfest am 10. und 11. Mai 1975 in der Sport- und Kulturhalle Meerholz. Das Fest begann am Samstagnachmittag mit einem Festgottesdienst und anschließender festlicher Eröffnung durch den Musikverein Kassel und die Tanzkapelle Spessartecho. Am Sonntag folgte dann ganztägige Unterhaltung, angefangen mit einem Frühschoppen und Gastspielen befreundeter Vereine bis hin zum großen Heimatabend unter Mitwirkung der kulturtreibenden Vereine aus Meerholz und Hailer. Neben den volksmusikalischen Auftritten trat die Kapelle auch immer wieder kirchlich in Aktion. Neben den alljährlichen Auftritten zu Ostern, Erstkommunion, Fronleichnam, Patronatsfest und Weihnachten gab es auch außergewöhnliche Anlässe wie die nur alle vier Jahre stattfindende Firmung, so zum Beispiel am 29. April 1979, als Weihbischof Johannes Schick und die Firmlinge nach dem Auszug ein Ständchen erwartete.
1980: Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen
Mit inzwischen 31 aktiven Musikern feierte die Jugendkapelle auch das Jubiläum zum fünfzehnjährigen Bestehen ausgiebig. Zunächst gab es am 15. März 1980 einen Kommersabend in der Turnhalle Hailer mit den Kirchenchören, dem Gesangverein Hailer, der Volksmusikkapelle und natürlich der Jugendkapelle. Am 17. und 18. Mai folgte dann das Festwochenende bestehend aus einem Heimatabend am Samstagabend sowie einem Festgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen und Freundschaftsspiel befreundeter Kapellen am Sonntag.
1984/1985: 20 Jahre Jugendkapelle
Im Jahr des zwanzigjährigen Bestehens ehrt man den Dirigenten Josef Partsch für sein bis dahin erbrachtes Engagement und ernennt ihn am 16. Mai 1984 zum Ehrenmitglied. Ein Jubiläumskonzert gab das Orchester mit inzwischen 46 Aktiven zusammen mit der Volksmusikkapelle Hailer am 16. März 1985. Im Rahmen dieses Konzertes überreichte Horst Sassik die goldene Ehrennadel des deutschen Blasmusikverbandes für 50 Jahre aktive Tätigkeit an Josef Partsch und Anton Kowalewski.
Das zwanzigjährige Jubiläum wurde gekrönt von einer Festwoche im September, in der man auch den 25. Geburtstag der Kirchengemeinde feierte.
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1987: Verabschiedung von Pfarrer Kowalewski
Nach 31 Jahren in der Kirchengemeinde Maria Königin ging Pfarrer Anton Kowalewski 1987 in den wohlverdienten Ruhestand. Zu dieser Zeit übergab er auch den Vorsitz der Jugendkapelle und legte ihn in die Hände von Erich Rutschek. Der scheidende Pfarrer ließ es sich dennoch nicht nehmen, am Pfarrfest im August 1987 – und auch darüber hinaus – das Orchester weiterhin tatkräftig (auch) instrumental zu unterstützen.
1989/1990: Kowalewski wird Ehrenmitglied, Partsch zieht sich zurück
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Jugendkapelle ernannten die Mitglieder Pfarrer i. R. Anton Kowalewski zum Ehrenmitglied, und unter dem Vorsitz von Erich Rutschek organisierte man wieder einen Heimatabend zum Jubiläum in der Sport-und Kulturhalle Meerholz. Dieser fand am 23. Juni 1990 statt. Am Tag darauf feierte das Orchester in der Kirche einen Dankgottesdienst. Allerdings gab zu dieser Zeit die Besetzung des Orchesters Anlass zur Sorge. Berufliche Veränderungen und damit einhergehende Umzüge ließen immer wieder viele Jugendliche aufhören, dem Hobby Musik und dem Jugendorchester treu zu bleiben. Zum Ende des Jahres 1990 zog sich Josef Partsch aus gesundheitlichen Gründen als Dirigent zurück. Mit Kai Walther fand er einen jungen Musiker aus den Reihen des Orchesters, der gerade seine Dirigentenprüfung beim Musikverband abgelegt hatte, an den er den Taktstock übergeben konnte.
1991: Neuaufbau unter Dirigent Kai Walther und einem eigenem Vorstand
Durch das Fehlen der beiden Frontmänner Partsch und Kowalewski entstand eine große Lücke für das Orchester. Ohne klare Führung und Organisation schrumpfte die Kapelle auf gerade einmal 17 Musikerinnen und Musiker, wobei der harte Kern noch deutlich kleiner war. Der Verwaltungsrat der Kirche griff ein und regte die Bildung eines eigenen Vorstandes an, der vor allem die Ausbildung neuer Musiker organisieren sollte. So vollzog sich eine Neustrukturierung, die sich schon mit der Umbenennung in Jugendorchester der katholischen Kirche Meerholz-Hailer nach außen zeigte. Man beschloss, den Ansprüchen der Jugendlichen nachzukommen und die musikalische Ausrichtung weg von der traditionellen Blasmusik hin zu eher modernen Stücken und Arrangements zu lenken. Beim Pfarrfest am 23. Juni 1991 zeigte sich das Jugendorchester dann erstmals unter neuem Namen. Dem ersten Vorstand des Orchesters stand Thorsten Günther vor, der regelmäßig von den Mitgliedern in diesem Amt bestätigt wurde und es bis 2002 innehaben sollte.
Schon bald darauf, im Juli 1991, musste das Jugendorchester eine traurige Bewährungsprobe bestehen. Am 14. Juli 1991 verstarb der Gründungsdirigent Josef Partsch und gemeinsam mit der großen Trauergemeinde erwies das Orchester ihm auf dem Friedhof Niedermittlau die letzte Ehre.
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1992/1993: Ehrungen und erneuter Dirigentenwechsel
Auch wenn der Anfang der 90er Jahre für das Orchester eine Zeit des Umbruchs war, wurden die Verdienste der Gründergeneration weithin anerkannt. So erhielt Pfarrer i.R. Anton Kowalewski auch für seine Verdienste um die Musik im November 1992 den Ehrenbrief des Ministerpräsidenten des Landes Hessen und im Mai 1993 wurde Wilfried Steigerwald von der Mitgliederversammlung des Jugendorchesters zum Ehrenmitglied ernannt.
Bereits im März 1993 mussten sich die Musiker des Orchesters erneut auf einen neuen Dirgenten einstellen, da Kai Walther zum Wehrdienst einberufen wurde. Er übergab den Taktstock an Wilfried Dietz. Dieser stellte sich der Meerholz/Hailerer Öffentlichkeit dann im November beim vom Jugendorchester gemeinsam mit dem jungen Chor des Gesangverein Meerholz veranstalteten Konzertabend „Jugend macht Musik“ vor. Neben den beiden Gastgebern waren auch die Original Selbolder Musikanten und weitere Musikgruppen auf der Bühne zu hören.
1994: Zum 30-jährigen Bestehen in neuer Stabilität
Mittlerweile erholte sich die Musikerzahl im Jugendorchester zusehends und man konnte langsam aufhören, sich um das Orchester zu sorgen. Nicht nur wurde im Jahre 1994 eine Orchesterordnung erarbeitet und mit den kirchlichen Gremien abgestimmt (beschlossen wurde sie dann 1995), es wurde auch mit dem Collegium Musicum das erste eigene Nachwuchsorchester des Jugendorchesters ins Leben gerufen. Diese für die nachfolgende Zeit wichtige Gründung erfolgt auf Initiative von Thomas Löffler und Marcus Marx, die auch die Gründungsdirigenten des orchestereigenen Nachwuchses wurden. Ebenfalls 1994 gegründet wurde die erste Orchesterzeitung „Nachschlag“, die in unregelmäßigen Abständen bis 1999 die Mitglieder und Freunde des Orchesters über neueste Entwicklungen auf dem Laufenden hielt.
Im September 1994 übernahm Kai Walther wieder den Taktstock vom Interimsdirigenten Wilfried Dietz, der dessen Vertretung übernommen hatte und bereits wenige Wochen später fand am 29. Oktober das Jubiläumskonzert (gleichzeitig das erste Jahreskonzert) unter Mitwirkung des Musikverein Euterpe Niedermittlau statt. Im Zuge dieses Jubiläums wurde Anton Kowalewski zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im Jubiläumsjahr konnte das Orchester schon wieder 32 aktive Mitglieder in seinen Reihen zählen.
1995-1997: Der Frankreichaustausch
Mit einem Schlosshofkonzert am 3. September 1995 sollte die Tradition der Jahreskonzerte fortgesetzt werden, wegen schlechten Wetters musste dieses jedoch in die Sport- und Kulturhalle Meerholz verlegt werden. Unterstützt wurde das Jugendorchester dabei vom Männerchor des Gesangverein Meerholz. Im Jahr 1995 konnte das Jugendorchester einen einmaligen Rekord aufstellen. Bei der Feier anlässlich des 825. Jahrestages der Stadtrechte Gelnhausens beteiligten sich 100 % der aktiven Musiker an den diversen von den Vereinen zu übernehmenden Diensten. Ermutigt durch diesen hohen inneren Zusammenhalt strebte das Orchester weitere große Projekte an. So wurde 1996 ein Austausch mit der „École de musique et de dances“ aus Gelnhausens Partnerstadt Clamecy ins Leben gerufen. Nachdem zunächst die französischen Musiker in den Familien unseres Orchesters unterkamen und während des Hessentages gemeinsame Auftritte absolviert wurden, erfolgte 1997 der Gegenbesuch in Clamecy und die beiden Orchester gestalteten gemeinsam den Festakt anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft. Für seinen unermüdlichen Tatendrang und die Organisation des Austauschs mit den neuen Freunden aus Clamecy wurde Eduard Suchy zum Ehrenmitglied des Jugendorchesters ernannt.
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1998: Neue Westen
Wegen der nun häufiger werdenden konzertanten Auftritte, so zum Beispiel die Frühjahrskonzerte 1997 und 1998 oder das erste Adventskonzert am 6. Dezember 1998 in der Kirche Maria-Königin, war es angezeigt, das Outfit des Orchesters etwas aufzufrischen. Die roten Westen aus der Gründungszeit waren bereits Anfang der 1990-er Jahre roten Krawatten gewichen, die die Musikerinnen und Musiker auf weißem Hemd zu Bluejeans trugen. Dank des überwältigenden Einsatzes von Anni Walther, die einen Großteil der Näharbeiten unentgeltlich übernahm, und einigen Mitstreiterinnen wurden die ersten Wendewesten angeschafft, die eine Konzert- und eine Unterhaltungsseite hatten.
Auch musikalisch gab es eine weitere Neuerung. Neben dem Jugendorchester und dem Collegium Musicum wurde unter der Leitung von Markus Dörr eine eigene Blockflötengruppe ins Leben gerufen, um die musikalische Ausbildung bereits bei jüngeren Kindern beginnen zu können.
1999: 35 Jahre Jugendorchester
Das 35-jährige Bestehen feierte das Jugendorchester mit mehreren über das Jahr verteilten Aktivitäten. Den Anfang machte die Tanzveranstaltung mit „X-Press“ am 10. April in der Jahnhalle Hailer – eine Veranstaltung, deren übermäßiger Publikumserfolg direkt eine Wiederholung im Jahr 2000 erzwang – und bereits eine Woche später am 17. April, lud das Orchester zum Jubiläumskonzert in die Jahnhalle nach Hailer. Den Abschluss der Festlichkeiten bildete dann das Jubiläumsfest am 21. und 22. August im Anglerheim Meerholz. Trotz all der eigenen Feierlichkeiten blieb aber noch genug Zeit, um beim 40. Priesterjubiläum von Pfarrer Carl-Heinz Schmittdiel musikalisch zu gratulieren.
2000: Goldener Rodensteinpokal
Im Jahr 2000 nahm das JO erstmals als Fußgruppe an den Faschingsumzügen in Gelnhausen und Wächtersbach teil. Ergänzt durch den traditionellen Kurzbesuch beim Pfarrfasching sollten diese jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen für mehrere Jahre die karnevalistischen Seite des JO prägen.
Das Frühjahrskonzert am 25. März 2000 war gleichzeitig das Geburtstagskonzert 5 Jahre Collegium Musicum. Zu diesem Geburtstag gab Thomas Löffler, der das Collegium zuletzt alleine dirigierte, die Leitung des Nachwuchses an Markus Dörr, Thorsten Hiemer und Ellen Kremser ab. Das Frühjahrskonzert war in diesem Jahr aber nur der Auftakt für eine Reihe konzertanter Auftritte. So folgte im Juni ein Konzert im Schöntalpark Aschaffenburg und am 10. September nahm das Orchester erstmals an einem Wettbewerb teil. Die Fahrt nach Fränkisch-Crumbach wurde zum vollen Erfolg, gewann man schließlich nicht nur (als einziger Teilnehmer) in der eigenen Klasse, sondern konnte durch die erzielte Tageshöchstwertung auch den Goldenen Rodensteinpokal gewinnen.
Auch für die Öffentlichkeitsarbeit war das Jahr 2000 ein Meilenstein. Seit März 2000 ist das Jugendorchester unter www.jo-meerholz-hailer.de im Internet vertreten und direkt im ersten Jahr wurde die neue Homepage mit dem Blasius Award des Musikportals www.blasmusik.de ausgezeichnet.
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2001-2003: Axel Hübner übernimmt / Bundesmusikfest in Friedrichshafen
Am Frühjahrskonzert am 17. März 2001 übergab Kai Walther, der aus beruflichen Gründen aus Gelnhausen wegzog, den Dirigentenstab und die musikalische Leitung an Axel Hübner. Im gleichen Jahr gab es auch einen Wechsel im Pfarrhaus – neuer Pfarrer der Kirchengemeinde wurde Reiner Modenbach.
Eine weitere Premiere für das Jugendorchester war das Bundesmusikfest in Friedrichshafen. Neben der Teilnahme am Wertungsspiel in der Mittelstufe und diverser Unterhaltungsauftritte war diese Großveranstaltung am Bodensee für viele Teilnehmer eine Horizonterweiterung in Sachen sinfonischer Blasmusik in allen Leistungsstufen und Massenpartys in der Messehalle mit zahlrichen anderen Gleichgesinnten.
Auch das musikalische Angebot des Jugendorchesters wurde unter Axel Hübner erweitert: von 2002 bis 2004 war man zu Ostern und Weihnachten im Steigenberger Bad Orb zu Gast, um Gala-Konzerte zu geben und anschließend die Abende mit Tanzmusik zu gestalten. Das Tanzmusikrepertoire wuchs dabei so weit an, dass man ab September 2003 am ganzen Samstagabend der Meerholzer Kerb die Bürger als Hauptact zum Tanzen in der Sport- und Kulturhalle brachte. Wie nah der inzwischen zum Ehrendirigenten ernannte Kai Walther dem Orchester noch stand, konnte man am 1. Juni 2002 erkennen, als er seinen Nachfolger beim ersten Sommernachtskonzert im illuminierten Meerholzer Dorfkern vertrat.
Das Jahr 2002 kann getrost auch als ein Jahr der Konzerte bezeichnet werden, denn außer den bereits angesprochenen Konzerten fanden noch ein Nachwuchskonzert im Kaisersaal des Meerholzer Schlosses sowie ein Adventskonzert in der Kirche und natürlich das traditionelle Frühjahrskonzert statt.
Der Grundstein für die erfolgreiche Arbeit der kommenden Jahre wurde 2002 durch eine Überarbeitung des Nachwuchskonzepts gelegt. Das Nachwuchsorchester „Collegium Musicum“ war inzwischen groß genug geworden und hatte sich weit genug entwickelt, um eine Aufspaltung in das Vororchester und das Schülerorchester zu ermöglichen. Außerdem begann in 2002 die musikalische Früherziehung in Zusammenarbeit mit der Musikschule Main-Kinzig.
Im Frühjahr 2003 dann zog es Axel Hübner nach Prag, sodass er schweren Herzens die musikalische Leitung wieder abgeben musste. Bereits beim ersten Treffen mit dem Wunschkandidaten Jens Weismantel wurde schnell klar, dass die Ansprüche und Ziele des Orchesters mit denen von Weismantel übereinstimmten. Seit Mitte 2003 dirigiert nun Jens Weismantel das Stammorchester äußerst erfolgreich. Auch im Vorstand gab es eine Änderung: nach 12 Jahren legte Thorsten Günther – inzwischen Ehrenvorsitzender – sein Amt als Vorsitzender nieder und übergab an seinen damaligen Stellvertreter Dirk Schauermann.
2004: 40-jähriges Jubiläum
Highlight des Jahres 2004 war das Jubiläumsfest im Schlosspark Meerholz. Am Samstagabend spielte das Jugendorchester selbst zu einem Sommernachtskonzert am See auf, der Sonntag begann mit einem Festgottesdienst. Im weiteren Verlauf begleiteten befreundete Vereine das Fest musikalisch.
2005-2007: Zapfenstreich und hervorragende Erfolge bei Wertungsspielen
Der Gesangverein 1845 Meerholz e.V. feierte am 19. und 20. Juni 2005 sein 160-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass gab das Jugendorchester nicht nur ein Bühnenspiel, sondern wirkte zum Abschluss des Festes auch erstmals bei einem großen Zapfenstreich mit.
Vom 5. bis 8. Januar 2006 konnte das JO beim internationalen Blasmusikwettbewerb in Prag durch eine hervorragende Bewertung das goldene Band in der Mittelstufe ergattern. Das Jahr 2006 stand im Zeichen Mozarts, der 250 Jahre zuvor geboren wurde. Dies nahm das JO zum Anlass, am 29. Oktober 2006 ein Mozartkonzert in der Marienkirche in Gelnhausen aufzuführen.
Der hervorragende Erfolg beim Wettbewerb in Prag konnte im darauffolgenden Jahr bei der Teilnahme am Wertungsspiel im Rahmen des 4. Deutschen Musikfestes in Würzburg vom 17. bis 20. Mai 2007 bestätigt werden. Erneut trat man in der Mittelstufe an und erzielte mit 96,3 von 100 möglichen Punkten ein fabelhaftes Ergebnis. Außer durch musikalische Leistung und gute Laune fiel das Jugendorchester bei dem Musikfest auch durch besondere T-Shirts auf, die jedem zeigten, woher das Jugendorchester kommt, nämlich aus dem damals frisch nach Meerholz verschobenen geographischen Mittelpunkt der EU. Dieser Umstand brachte die Musiker und Musikerinnen auch das ein oder andere Mal ins Fernsehen. Im gleichen Jahr konnte man dann das Jugendorchester auch aus anderem Grund im Fernsehen sehen: im Rahmen des Hessentages in Butzbach zeichnete der HR „Wildecker Herzbuben und Freunde“ auf und neben den Wildecker Herzbuben, Jürgen Drews, Roberto Blanco und vielen mehr trat dabei auch das Jugendorchester auf.
Eine neue Tradition begonnen wurde am 10. Juni 2007, als das Jugendorchester das erste Mal beim Bonifatiusfest in Fulda zunächst in einem Massenchor während des Gottesdienstes und anschließend mit einem Platzkonzert mitwirkte.
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2008: Gelobt sei Gott – Das „Franziskus“-Musical
Eine andere Tradition wurde 2008 unterbrochen. Anstelle des jährlichen Frühjahrskonzerts veranstaltete und gestaltete das Jugendorchester gemeinsam mit dem gemischten Chor des Gesangvereins Meerholz das Musical „Franziskus“ – inspiriert vom Leben und Wirken des heiligen Franz von Assissi. In fünf Vorstellungen konnten insgesamt etwa 3500 Zuschauer berührt und begeistert werden.
Dies führte dann dazu, dass einer der größten Auftritte des Schülerorchesters, nämlich der beim Frühjahrskonzert, entfiel. Daher bekamen das Schülerorchester und das Vororchester die Gelegenheit, sich am Muttertag in einem Familienkonzert zu präsentieren. Auch dieses Familienkonzert des Nachwuchses ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden.
Im Sommer 2008 verließ Pfarrer Modenbach die Gemeinde nach Hanau, an seine Stelle trat Pfarrer Manuel Neumann, der seitdem unter anderem meist die Frühjahrskonzerte moderiert. Aber auch der Kontakt zur evangelischen Kirche sowie der ökumenische Gedanke spielen im Jugendorchester eine Rolle: Am 31. August 2008 spielte es daher ein Benefizkonzert für den Förderverein Schlosskirche im Schlosspark.
2009: 45 Jahre Jugendorchester – wir beschenken uns selbst
Das Jahr 2009 stand ganz im Zeichen des 45-jährigen Bestehens. Doch diesmal wurde kein großes Fest geplant, sondern einzelne Höhepunkte, die vor allem eine Art Geschenk für die Musiker selbst darstellten. So gastierten am 27. Januar „Mnozil Brass“, eine siebenköpfige Blechbläserformation aus Wien, in der ausverkauften Meerholzer Kulturhalle und unterhielten mit viel Witz und auf höchstem musikalischem Niveau die 650 anwesenden Zuhörer, bevor dann am 14. März das Orchester selbst zum Frühjahrskonzert einlud. Das Programm des Konzertes war geprägt von Werken Georg Friedrich Händels und Originalkompositionen, die sich thematisch mit Großbritannien beschäftigten. Unter den Konzertstücken waren auch die Werke, die für das Wertungsspielen des hessischen Musikverbandes am 24. Mai in Bad Schwalbach einstudiert wurden. Dort überzeugten die Musikerinnen und Musiker die Wertungsrichter und erhielten für ihren Vortrag, mit dem sie erstmals in der Oberstufe (Kategorie 4) antraten, 96 Punkte und damit das Ergebnis „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“.
Doch das sollten nicht die einizgen Höhepunkte dieses Jubiläumsjahres gewesen sein: Es folgte eine wundervolle Konzertreise nach Mailand und Rom im August 2009. Begleitet wurde das Orchester dabei vom damaligen Kaplan Thomas Renze, der es sich nicht nehmen ließ, die Erfahrungen und vor allem seine Italienischkenntnisse, die er im Rahmen seiner Studienaufenthalte in Rom sammeln konnte, weiterzugeben und die Konzerte gekonnt in Landessprache anzumoderieren. Dirigent Jens Weismantel, alle Musikerinnen und Musiker sowie die mitgereisten Freunde zeigten sich sehr angetan, wie gut die Musik über Grenzen hinweg die Menschen erreichte.
Das Jubiläumsjahr wurde außerdem zum Anlass genommen, die Mitglieder wieder regelmäßig mit den aktuellsten Informationen um das Orchester zu versorgen. Dazu wurde der bis heute an jedem 20. eines Monats erscheinende Newsletter ins Leben gerufen. Er erschien erstmals am 20. Februar 2009 und knüpft damit an seinen digitalen Vorgänger an, der zuvor ebenfalls per E-Mail verschickt wurde, und an die Jugendorchesterzeitung „Nachschlag“ aus den 1990er-Jahren.
2010/2011: Viele Konzerte und neue Westen
In den Jahren 2010 und 2011 standen zunächst keine großen Veranstaltungen an. Man widmete sich verstärkt der musikalischen Weiterentwicklung des Klangkörpers und gab neben dem traditionellen Frühjahrskonzert mehrere kleine Konzerte und konzertante Auftritte. Den Anfang machte „Kontraste“ am 24. April 2010. Zusammen mit dem Fanfarenzug Barbarossa Gelnhausen gestaltete man einen Abend in der Jahnhalle, bei dem die Gruppen abwechselnd ihre Vorträge darbrachten.
Im September 2010 wurde dem Orchester zum letzten Mal die Aufgabe zuteil, die Tanzmusik zur Meerholzer Kerb zu präsentieren, denn die Arbeitsgemeinschaft um die Ausrichter der Meerholzer Kerb beschloss aufgrund des ausbleibenden finanziellen Erfolgs und fehlender Kapazitäten innerhalb der Vereine, die Veranstaltung zunächst ruhen zu lassen.
Es folgten ein Kirchenkonzert am 3. Oktober, an dem Anni Komppa die Vertretung für Jens Weismantel übernahm, die Umrahmung der Kulturpreisverleihung für Rolf Rudin im Main-Kinzig-Forum sowie ein Weihnachtskonzert im Offenbacher Rathaus am 18. Dezember 2010.
Zum ersten Mal spielte das Orchester im Jahr 2010 außerdem an Heilig Abend in den Ortskernen von Meerholz und Hailer sowie im Pflegeheim Meerholz. Dabei wurde das Orchester in den ersten Jahren von Pfarrer Neumann begleitet, der es verstand, die Anwesenden durch kurze Texte ganz auf Weihnachten einzustimmen. In 2011 konnten die Musikerinnen und Musiker dann das Frühjahrskonzert in neuen Westen spielen, für die in den Wochen und Monaten davor Stoffe und Schnittmuster ausgesucht wurden.
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2012: HMV-Wertungsspielen, „Requiem“ mit Rudin
Nach den erfolgreichen Teilnahmen an den Wertungsspielen in Prag, Bad Schwalbach und den deutschen Musikfesten wechselte man am 2. Juni 2012 einmal die Seite und unterstützte den hessischen Musikverband bei der Ausrichtung des alle drei Jahre stattfindenden Wertungsspiels für Blasorchester und des Landeswettbewerbs für Spielleuteorchester. Die Vorträge der einzelnen Leistungs- und Besetzungsstufen fanden getrennt in der Jahnhalle und Schulturnhalle in Hailer sowie in der Friedrich-Hofacker-Halle in Niedermittlau statt. Zentraler Anlaufpunkt, Versorgungsstation und die Wertungsbekanntgabe fanden ihren Platz in der Sport- und Kulturhalle in Meerholz.
Einer weiteren besonderen Herausforderung stellte sich das Orchester mit der Aufführung des Requiems von und mit Rolf Rudin im November 2012. Die Zuhörer in den Kirchen von Großauheim und Offenbach erwartete eine besondere Atmosphäre und neben dem Jugendorchester und dem Komponisten am Dirigentenpult ein 100-köpfiger Projektchor.
2013: Musikfest in Chemnitz und Umstellung der Vorstandsstruktur
Ihr handwerkliches Geschick bewiesen die Musiker dann bei der Renovierung des Pfarrsaals Ende des Jahres 2012, bei der vordergründig eine Akustikdecke eingebaut und natürlich auch der ganze Saal gestrichen wurde. So konnten die Probebedingungen erheblich verbessert werden. Das wurde während der Vorbereitung des anstehenden Frühjahrskonzertes gleich spürbar. Auch die Wertungsstücke für die Teilnahme beim 5. Deutschen Musikfest in Chemnitz konnten perfekt vorbereitet werden.
Die Fahrt in die Sachsenmetropole im Mai 2013 war für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis. Die Stadt war bis in die letzte Ecke mit Musikbegeisterten gefüllt. Überall konnte man Konzerten lauschen, Ausstellungen besuchen und natürlich wurden auch alle kulinarischen Ansprüche zufrieden gestellt. Gekrönt wurde die Fahrt allerdings mit der Bewertung für den Vortrag des Orchesters mit 90,8 Punkten und damit in der Oberstufe abermals die Teilnahme „mit hervorragendem Erfolg“. Ebenso bleibend sind die Erinnerungen an die Platzkonzerte und die Unterkunft im Feriendorf.
Nach der Rückkehr aus Chemnitz setzte sich der Vorstand zusammen, um die Struktur zu überarbeiten. Dirk Schauermann gab das Amt des 1. Vorsitzenden ab, an seine Stelle trat ein gleichberechtigter vierköpfiger Vorstand, von denen jeder einen Bereich verwaltet. Er setzt sich zusammen aus Tina Bayer (Bereich Finanzen), Ellen Dörr (Bereich Ausbildung und Jugendarbeit), Markus Dörr (Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung) und Daniel Egold (Bereich Musikalisches und Veranstaltungen). Von der darauffolgenden Jahreshauptversammlung wurde Dirk Schauermann am 24. März 2014 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Diese Chronik wurde zum 50. Geburtstag des Jugendorchesters im Jahr 2014 erstellt und im Festbuch veröffentlicht.